aspects of "auditory culture"

 

Theoretical, methodological and aspects of the application of the "sound-gesture" paradigm for "auditory culture".


AERI auditory culture untersucht die kulturellen Implikationen unmittelbarer Kommunikation von Menschen am Paradigma der Körperlichkeit des Klanges als kollektives und kollektivierendes Medium sozialer emotionaler Kommunikation zwischen Menschen aber auch Menschen und Maschinen in physischen und virtuellen Umwelten.

Methoden der Erforschung sind experimentelle Anlagen im Felde ebenso wie im Labor, aber auch und vor allem Experimente zwischen Wissenschaft und Kunst, die im Bereich der epistemologischen Medienkunst erarbeitet werden - Erkenntnis durch Verstehen wird hier durch das Erleben erweitert.

Das Konzept sound-gesture ist dabei Inhalt und Methode der Erforschung insofern, als die sound-gesture eine sonisch performative Interaktionsform ist, die kulturell gestaltend und zugleich erlebend erkennend ist - als erregungsbedingte Interaktion des Körpers mit der Umwelt; dabei bewirkt der "Aufforderungscharakter" von Reizen in der Umwelt Erregung im Körper, die diesen unmittelbar zu überlebensrelevantem Verhalten bewegt - bevor Menschen bewusst rationale Entscheidungen treffen ...

Das Verhältnis von sound-scapes und sound-studies zu auditory culture


Obwohl nicht unmittelbares Ziel, geht doch Forschung an kulturellen Formen von Klang der sound-scapes, der Sound-Studies und der Musik in die Forschungen der auditory culture ein - jedoch nicht als ästhetische Wertung naturgegbener oder technoider hi- oder lo-fi Klangwelten oder als posthoc-Erklärung von "Werken", von einem letztlich von geschaffenen "Objekten" folgendem ästhetischen Denken, sondern primär als gestaltende Forschung von Ereignisformen hörenden Erlebens des Alltags von heute morgen und übermorgen ...


Abseits vager Beschreibungen als Phänomene zwischen Physik und psychologischer Erfahrung bieten sie damit definitorische Ansätze für ein Zusammenspiel von physikalischen Erscheinungen und psychischem Erleben in wechselseitiger Beziehung als Basis der Einordnung von körperlichen Erfahrungen mit Klang in der natürlichen Interaktion des Menschen mit der Umwelt und daraus hervorgehenden Denkweisen in das Kontinuum kultureller Semiose - sie argumentiert kritisch die Beziehung zwischen primärer Bedeutung von Klang für den Körper und seiner daraus entstehenden Klanglichkeit, ihrer technischen Mediatisierung und weiterhin ihrer daraus hervorgehenden symbolischen als kulturelle Bedeutungen ... Auditory culture überschreitet damit die Vorstellung der Machbarkeit der visuellen Kultur, die aus der Eigenbewegung des sehenden Körpers ableitbar stets eine Synthese von Umwelt ist und stellt den hörenden Körper ins Zentrum, der die bewegten Ereignisse rund um ihn analysierend nach deren Bedeutung für sein (Über-)Leben wahrnimmt und damit eine körpergerechte Kultur "schafft".

 

Von der Intermedialität zum Transmedium


Intermedialität ist seit dem Beginn des 20. Jhdts wesentlich von Musik und Klang geprägt - es waren die sixties die noch eher "intuitiv" die Musik als Formalisierung des Hörens als Ereignis in der Zeit zum Transmedium machte. "Ich bin Musiker und deswegen Medienkünstler" äußerte sich Nam June Paik.

Kulturelle Prozesse, die mit der Mediatisierung des mechanischen Körpers vor sich gingen, brachten sein Ende (BAUDRILLARD). Dynamisierung über die Fassbarkeit des Menschen führte zum Stillstand und schließlich zur Informationsumkehr.


Digitalisierung brachte die Codierung und damit Arbeit an "Strukturen" abseits der Materialität. Der digitale Code ist an keine Materialität gebunden und ist daher immateriell. Er ist das Medium als "common digit" das ungeachtet ihrer materiellen Eigenschaften in unterschiedliche Erscheinungsformen konvertiert werden kann - als Transmedium. Es war die musikalische Notation, die diese Funktion zuerst in der Intermedialität von Klang- und Bild-Arbeit ausführte und in den digital arts weitergeführt wird als audio-visuals ist die Kunst des common digits heute Allgemeingut des Alltags. Allen ist gemeinsam, dass die Gestaltung nach dne hedonischen "Regeln" von Spannung - Lösung geschieht und die Logik des Narrativen als Generierung von Bezeichnung der Dinge und des beziehenden Denkens ihres Verhaltens als Abläufe in der Zeit nach Kausalität überschritten hat.

 

Die Dynamisierung ist ein Schritt der mit dem bewegten Bild bereits die Übertragung der Zeitgestaltung Musik auf das bewegte Bild erlaubte. In beiden theoretisch argumentierten Aspekten der Musikalisierung der Künste des Alltags verbindet sich die Regelung nach non-mechanistischen "Kräften" des Körpers: Logik und Verstehen, als embodied cognitions aus Interaktionen des mechanischen Körpers in der Umwelt, des Erfahrens von Logik nach "Schock" und "Schüben", der Immaterialität enthoben lässt die zeitliche Gestaltung nach körperlicher Spannung aufgrund der Intensitäten des Materials Klang geschehen. Letztlich werden dynamisierte und immaterielle Umgebungen nach dem Transmedium Hören gestaltet.

 

 

Human Virtualities - Die Wieder-Auferstehung des Körpers nach seinem Ende in der digital culture

körperliches Musizieren für very-body - dem distinguierenden "Werk" im politischen Emanzipationskampf des Bürgertums entgegen ...

 Erneut von kultureller Bedeutung ist die Körperlichkeit für Musik. Darin ist sie Paradigma einer körpergerechten Kultur.

Körpernahe Medientechnologien ermöglichen die unmittelbare "Instrumentarisierung" der Körperlichkeit des Klanges als Mitvollzug von Bewegung beim Hören von Klang ebenso wie als Ausdruck von Bewegung zur Generierung von Klang. Die Verfügbarkeit solcher Technologien macht Musik wiederum zum Musizieren und zwar für "every body" - damit trägt diese Mediatisierung zu einer kulturellen Demokratisierung bei und überwindet eine machtbestimmte Emanzipation über Distinktion, eine kulturelle Kriegsführung / Technik, die das Bürgertum als Medium der Annäherung zur Aristokratie nutzte und damit Musik gebrauchte: Als Teil idealistischer Wissenskultur lebte sie im bürgerlichen Konzert und darauf vorbereitenden Hausmusik-Leben das spezifische Wissen über die Codierung von Klang in schriftlicher Form der Notation und die Zusammenstellung von "Sätzen" zu dramatischen Folgen. Diese Art der Kom-Position von "Werken" orientierte sich am Paradigma der Linguistik, der Sprache, und damit am (nachzollziehenden) Verstehen. Eine Emanzipationsbewegung, die der "open source"- Haltung nicht unähnlich ist, als sie letztlich elitäre Cliquen-Bildung abseits von Demokratisierungsprozessen betrieb. Denn damit lebte das Bürgertum Hoch-Kultur als die Erhöhung der Distanz zum Volk und ihrer Musik des ungestümen Walzens zugleich eine Annäherung an die wissensbasierte Aristokratie - selbst wenn diese Musik genussvoll lebte.

 

Medienkulturen als populäre Kulturen


Es ist die DIY-Haltung der populären Musik, die den Weg zu einer musizierdne Kultur fürt every body innerhalb einer zunhemnd, nach ihrer disziplinierenden Macht, eröffnete.

Die DIY-Haltung der Populäre Musik ist Muszieren als Teil einer körperbejahenden Kultur die sich an der "unterhaltsamen" körpernahen Musik "von unten" orientiert, einer Volksmusik ohne ihren Missbrauch der sich einst dadurch völkisch definierenden Mächte. Hedonisches Selbst-Musizieren wird verstärkt durch die wirtschaftsbestimmte neo-liberale Kultur, die die von Massen ersehnten Technologien zum eigenen Nutzen bereitstellten - nach ADORNO eine politische Ver-Führung. Sie findet ihre Durchsetzung und politische Rationalisierung letztlich im "use" der Technologien und dekonstruiert die Politik ihrer Her- als Bereitsteller.


Studien zeigen, dass dieses musizierende Verhalten populäre Kultur der Unterhaltung als angenehm spannungsreiches Spiel mit dem Körper und seiner Instrumentarisierung eine wesentliche Basis für das Aufkommen einer hedonischen Erlebniskultur ist - es ist kein Zufall, dass gerade Musik / Musizieren diese Kultur des Alltags alltäglich am stärksten bestimmt. Die Kulturen aus der Natur der gemeinsamen Körperlichkeit findet in Musik ihre kulturelle Form - die form aus dem feeling, die Formalisierung körperlicher Erregung - die Kultur-Werdung körperlichen Erlebens als Thema der Biosemiotik und Mediatisierung.

 

Damals, zu Zeiten der Emanzipation des Bürgertums, trat mit der Mediatisierung der Körperlichkeit von Klang in Codes für Klänge die Entfernung vom Erleben von Klang nach "Spannung - Lösung" hin zum "beziehenden Denken" ein. Der letztlich gesellschaftliche Kampf um die Akzeptanz einer der beiden Pole ästhetischer Postulate blieb, er löste sich zunehmend im Bewusstsein um das Material als Medium der Gestaltung - damit in der Haltung, dass kulturelle Gestaltung ein Mediatisierungsphänomen sei Gestaltung und geschieht unterschiedlich nach Körperlichkeit oder ihre jeweiligen Mediatisierung, vor allem in der kulturbildenden Akzeptanz von Medien als kulturbildende Kräfte.


Damit erhält das musikalisch ästhetische Problem allgemeine Bedeutung über die Musik hinaus in den kulturellen Alltag menschlichen Lebens - ins Leben von every body. Gerade die Bewusstwerdung dieses Aspekts trägt in seiner Übertragung und Anwendung auf andere Lebensbereiche das Potenzial einer humanen Kultur in sich. Das Paradigma sound-gesture als körperliches Erleben und die Gestaltung durch jegliches körperliches Verhalten als homöostatisch Leben aufrecht erhaltendes Verhalten und nicht die Codierung der "sound-gesture" und damit das Verstehen des körperlichen Verhaltens und die kulturelle Gestaltung aus diesem Verstehen stehen im Fokus der auditory culture - ihrer Gestaltung aus dem Erleben und ihrer Erforschung durch das Erleben.

 

Das Paradigma sound-gesture - seine Die gestaltende Übertragung auf den und die Anwendung des Paradigmas "sound-gesture" im Alltag der sich dadurch gestaltenden "auditory culture"


Hören als primär intentional motivierte K-U-I ist formalisiert im Konzept sound - gesture . Es ist dies eine Wahrnehmung als aktiv körperliche Tätigkeit bestimmt durch den Erregungswert der Stimuli in der Umwelt für den Körper.


Klang ist Artefakt von Bewegung. Sound-gesture ist die körperliche Wahrnehmung dieser "Bewegung". Sound-gesture ist der Mitvollzug der Impression von Klang und seiner Modulation als räumliche Bewegung und zugleich die körperliche Expression der Bedeutung dieser imaginierten Bewegung für den Körper, als seine erregungsbedingte Bewegtheit, durch körperliche Bewegung, die wiederum Klang hervorbringen kann (JAUK). Diese körperliche Bewegung und ihr Klang sind unmittelbar körperlich kommunizierend durch "emotional contagion" (HATFIELD 1994).


Die Forschung bringt detaillierte Ergebnisse über den Zusammenhang von Körper und Klang, vom Erleben von Bewegung, dessen primäre Bedeutung für den Köper als Erregung / Bewegtheit, die ihn in Bewegung versetzt. Sie zeigt auch, dass sound-gesture, auditive Wahrnehmung daher primär "abstract" ist - als Erregung erlebt wird. Im Gegensatz dazu werden visuelle Wahrnehmungen als die "in ratio Setzung" des Gesehenen zum eigenen Körper als rational und zudem als bezeichnend kognitive "erkannt" - vom Abbild, dem Icon, bis zur willentlichen Bezeichnung im Symbol.

 

Sound-gesture ist nicht nur bedeutsam für Musik als ihre Formalisierung. Sound-gesture ist das Paradigma non-instrumenteller Handlungen als hedonsiche, erregungungsbasierte Interaktionen mit der Umwelt jeglicher Form - besonders mit Umwelten die sich der embodiments und cognitions entziehen, die aus Interktionen des Körpers mit materiellen Umwelten hervorgegangen sind. Anwendung finden Forschungen zum Paradigma sound-gesture in der auditory culture eben nicht nur in Musik, sondrn in der Übertragung in solche Bereiche, die zunehmend nicht durch unmittelbare körperlich mechanische Interaktion (durch Dynamisierung und Virtualisierung aufgrund der mechanischen Mediatisierung unseres Lebens) geregelt sind, sondern durch erregungsregulierte körperliche Interaktion des "hedonischen" Körpers. Es ist dies die "Intentionalität" als Basis jeglichen Handelns, das letztlich homöostatisch durch Erregung geregelt dem Über-Leben dient. Es geht um das "Wie" ein "Was" gemacht wird in wo-man - wo-man Interaktionen ebenso wie in wo-man - machine Interaktionen - um emotionale Interaktion bei medialer Interaktion ohne unmittelbare mechanische Interaktion und physische Präsenz des Körpers. - allgemein um emotionale interfaces und die Erweiterung AI-based lernfähiger Systeme durch AE / artificial emotion- eine Forderung, die ... bereits ... aufgestellt hat. Damit um eine humane Virtualität in der nach seiner Überschreitung durch (seine) Mediatisierung nicht mehr der mechanische Körper das Maß aller Dinge aber der hedonische Körper das Maß allen Verhaltens der Dinge ist -

 

Statt postulierter Revolution die kulturelle Evolutionen als Prozess der Anpassung an Interaktionsformen des Menschen mit der Umwelt durch die Entwicklung der technischen Extensionen des Körpers.

Biosemiotik - kulturelle Bedeutung aus der Natur der Wahrnehmung

 

Das Hören - das Sehen


Hörende Interaktion des Körpers mit der physischen wie sozialen Umwelt gegenüber dem Sehen phylogenetisch ältere Interaktionsform des Menschen mit der Umwelt ist in Musik als eine Kulturform formalisiert. Sie gilt allgemein als eher emotional im Gegensatz zum verstehenden Sehen. Was als Topos erscheint hat tiefen Grund in der Entwicklung von Lebewesen. Diese Formalisierung ist vorrangig in westlichen Schrift-Kulturen mit einer sinnesmodalen und medialen Transposition verbunden, mit der ein ästhetischer turn einhergeht. Veränderung das körperliche Erleben "Spannung und Lösung" bei der Wahrnehmung von Klang ist durch seine Mediatisierung in der Notation und die dadurch ermöglichte Zusammen-Setzung von Klangstrukturen zu einem "beziehenden Denken" geworden. Dennoch ist die Wahrnehmung von Klang primär eine prä-kognitive, deren Bedeutung in der stimulativen liegt und damit körperliche Bewegung bewirkt, die ihrerseits Ursache und Wirkung von Klang ist. Diese auditiv kontrollierte Körper-Umwelt-Interaktion ist "handelnd" und letztlich Gestaltung von Umwelt als kulturelle Form. Sie unterscheidet sich von einer rationalen Kultur des Sehens als das bezeichnende Erkennen von Gegenständen und ihr "Ver-Stehen" (durch das dem Gegenstand Vor-Stehen) und einem Vermessen der "ratio" des mechanischen Körpers zur Umwelt durch die Dominanz der hedonischen Beziehung des Körpers zur immersiv ihn um- und einhüllend erlebten Umwelt, als das primär abstrakte spannungsbezogene Erleben von Bewegung.

 

Die Transgression des mechanistischen Systems durch die Mediatisierung des mechanischen Körpers in der Moderne, letztlich den digital ages und das Aufkommen einer post-digitalen körpergerechten und darin human culture als auditory culture.


 Der turn von der Dominanz des Sehens zur Dominanz des Hörens als notwendige Folge der Mediatisierung des mechanischen Körpers

Technische Mediatisierung der K-U-I brachte Dynamisierung, die Codierung der K-U-I und daraus Gestaltung von Umwelt, zur kulturelle. Evolution. Mediatisierung führte zur Überschreitung des mechanischen Körpers und schließlich zu der seiner Erfahrung, als embodiments und daraus hervorgehenden cognitions, formalisiert im mechanistischen Denken, kultiviert im mechanistischen Welt-Bild".


Dynamisierung führte nicht nur zur körperlichen Unfassbarkeit einer Umwelt gestaltet von Informationsübertragung, sie führte zur Umkehr der mechanischen körperlichen Interaktion mit der Umwelt: die Information über das Ereignis kommt zum Körper und nicht der Körper geht zum Ereignis. Schließlich führte Dynamisierung zum "Stillstand" (VIRILIO), zum Erleben der all-at-onceness von (Information über) Ereignisse/n rund um den Körper - dies beschrieb bereits McLUHAN als die Situation des Hör-Raumes.

 

Digitalisierung durch die Immaterialität der Digitalität, als eine Form der Codierung, die von jeglichen Bezügen zur Materialität enthoben ist (LYOTARD), entzog schließlich dem Körper embodiments und cognitions aus der körperlichen Interaktion mit der Umwelt ihrer Adäquatheit für das (Über-)Leben in einer virtuellen Umwelt.

 

Die alternative Gestaltungsform des Körpers mit der nun geänderten Umwelt ist die hedonische, die erregungsbasierte Interaktion am Paradigma des Hörens. Mediatisierung vor allem in der Extension des mechanischen Körpers über seine "Maße" in der digitalen Kultur führte von der Dominanz des Sehens zur Dominanz des Hörens und damit zu einer menschgerechten Kultur nach den Bedürfnissen des Körpers, aufgrund seiner homöostatischen Selbstregelung.

Das ist nicht das Ende des Körpers, das ist bloß das Ende seiner mechanischen Fähigkeiten als einst Basis der Gestaltung von Umwelt, die letztlich zur Kultur gewordenen Ausbeutung des Körpers sowie der Umwelt führte. In einer "auditory culture" gestaltet sich aus den spezifischen embodiments und daraus sich bildenden cognitions des Hörens eine human hedonische Kultur in der sich der Körper mit Virtualitäten verbindet.

Applied auditory culture